Was Eberl bei der WM nervt: Streichlisten und Transferdruck

Was Eberl bei der WM nervt: Streichlisten und Transferdruck

Orlando (dpa) – Max Eberl will bei der Club-WM in den USA ganz nah an der aktuellen Mannschaft sein. Aber der Transfermarkt – gerade in Europa – bleibt trotzdem ein ständiges Betätigungsfeld für den Sportvorstand des FC Bayern. 

Eberl hat noch einiges am Kader für die kommende Saison zu tun. Und wo immer der 51-Jährige in diesen Tagen auftaucht, er wird auf mögliche Abgänge oder neue, teure Starspieler angesprochen. Wann passiert endlich etwas?

Eberl reagiert dann auch mal so wie nach dem Auftaktspiel in Cincinnati: «Was haben wir für ein Datum? Und wie lange geht das Transferfenster noch? Bis 1. September. Da fließt noch viel Wasser die Isar runter – oder den Ohio River.»

Was Eberl vor allem tun muss?

Eberl antwortet, das gehört zum Business. Was ihn aber nervt, sind «diese Streichlisten und Verkaufskandidaten, über die sehr viel geschrieben» werde. Da geht es um Spieler wie Kingsley Coman, Minjae Kim, Sacha Boey, Serge Gnabry oder João Palhinha, die gehen könnten. Mit ihren Ablösesummen und den eingesparten Gehältern hätte es Eberl dann als Einkäufer leichter. 

Die Nationalspieler Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) und Tom Bischof (TSG Hoffenheim) hat er bislang verpflichtet – ablösefrei. Sie sind bei der WM dabei. Gleich drei Abgänge gibt es dafür in der Offensive: Neben Thomas Müller und Leroy Sané wurde das einst gehypte Sturmjuwel Mathys Tel (20) nach einer Leihe fix für rund 35 Millionen nach London an Tottenham Hotspur veräußert. 

Ein Rüffel für Kimmich 

Auf der Einkaufsseite muss also vorne noch etwas passieren. Das räumte erst Eberl ein und dann auch Sportdirektor Christoph Freund, der sagte: «Unser Ziel ist es, uns da zu verstärken und Qualität dazuzuholen.» Joshua Kimmich äußerte sich – danach – ähnlich, und bekam von Eberl einen Rüffel: «Der Jo ist auf dem Platz – und ich mache es neben dem Platz.»  

Auf dem Platz lassen sich auch Transferfragen regeln. Sacha Boey, als Nummer drei unter den rechten Verteidigern eigentlich überzählig, empfahl sich beim 10:0 gegen Auckland City unter anderem als Torschütze. Coman traf sogar zweimal, spielte 45 Minuten stark gegen einen Gegner, der freilich kein Maßstab war. 

Der Franzose ist seit 2015 im Verein. Sein Vertrag läuft noch zwei Jahre. Der 29-Jährige ist aber verletzungsanfällig. Eberl und Trainer Vincent Kompany warben trotzdem auffällig für Coman, als sie über diesen Verkaufskandidaten sprachen. «King bringt seine Leistung. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, der letztes Jahr eine sehr gute Runde gespielt hat, wie ich finde. Und er ist gesund geblieben, das ist beim King das Allerwichtigste», sagte der Sportvorstand. 

Was man bei Coman nicht vergessen darf

Kompany versucht, alle Transferthemen bei der WM zu umgehen – zumindest öffentlich. Zu Coman äußerte er sich aber sportlich: «Wenn wir über seine Qualität sprechen, ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass er wichtige Tore schießt. Ich weiß, manchmal schaut man nur auf das Volumen, 20 Saisontore, 15 Tore. Aber er hat wichtige Tore geschossen in der Geschichte des Vereins.» 

Das Siegtor im Champions-League-Finale 2020 gegen Paris Saint-Germain war sein wichtigstes. «Wenn er fit bleibt, haben wir einen top Außenspieler», sagte Kompany. Die Münchner Einkaufs- und Verkaufsliste scheint im steten Fluss.

Atubolu-Ersatz bei U21 bereit – Torwart-Tradition in Familie

Atubolu-Ersatz bei U21 bereit – Torwart-Tradition in Familie

Nitra (dpa) – Der drohende Ausfall von Stammtorhüter Noah Atubolu könnte der neuen Nummer 2 einen großen EM-Abend bringen. Da der Freiburger Schlussmann erkrankt ist und Manuel-Neuer-Vertreter Jonas Urbig mit dem FC Bayern in den USA bei der Club-WM weilt, darf sich Hertha-Torhüter Tjark Ernst auf sein zweites Länderspiel für die U21 freuen. 

«Beim Traditionsclub gereift»

«Er hat sich im Laufe der letzten anderthalb Jahre gesteigert. Da sieht man, dass die Zeit bei einem Traditionsclub, wo es auch nicht immer super gelaufen ist, geholfen hat, zu reifen, besser zu werden», sagte U21-Nationalcoach Antonio Di Salvo vor dem Spiel heute Abend (21.00 Uhr/Sat.1) gegen England in Nitra. Dritter Torhüter im Aufgebot ist der Fürther Nahuel Noll, der noch ohne Länderspiel-Einsatz in diesem Team ist.

Ernst, Sohn des früheren Bundesliga-Torhüters Thomas Ernst, hat sich beim Berliner Zweitligisten stabilisiert. «Gerade in jungen Jahren, als junger Torwart, ist es wichtig, dass du dieses Vertrauen bekommst. Dass dir der Rücken gestärkt wird, auch wenn du mal ein schwächeres Spiel machst oder wenn der eine oder andere Patzer kommt», sagte der 22-Jährige vor dem EM-Start. «Wenn du klar kommuniziert bekommst, dass du die klare Nummer 1 bist, macht es das natürlich leichter.»

Ernst: Wichtig, dass man seine Rolle ausfüllt

Herthas Trainer Stefan Leitl hatte Ernst wieder zur Stammkraft im Tor befördert. Der frühere Bochumer Ernst war 2024 die unangefochtene Nummer eins im Hertha-Tor und hatte seinen Stammplatz zwischenzeitlich an Marius Gersbeck verloren. «Als Torwart ist es einfach so, wenn du drin bist, dann bist du normalerweise auch erst mal drin und dann kommst du so schnell auch nicht wieder raus. Das ist anders als beim Feldspieler», sagte Ernst, Sohn des langjährigen Bundesliga-Keepers Thomas Ernst.

Zumindest im Verein. «Bei einem Turnier ist das anders, weil alle 23 Spieler, die zur Europameisterschaft fahren, alle in ihren Vereinen gesetzte Stammspieler sind. Da hat jeder den Anspruch, zu spielen. Aber es ist wichtig, dass auch jeder seine Rolle so gut es geht, ausfüllt», sagte der Hertha-Schlussmann, der im Mai 2023 sogar schon einmal in der Bundesliga zum Einsatz kam.

Beim kranken Atubolu, der beim Abschlusstraining in Modra nicht dabei war, wollte Di Salvo mit Blick auf das Viertelfinale am Wochenende gegen Italien oder Spanien «kein zu großes Risiko» eingehen. Der Freiburger Bundesliga-Keeper hatte beim 3:0 gegen Slowenien und dem 4:2 gegen Tschechien überzeugt.

Kobel gibt Infos über Zustand nach heftigem Zusammenstoß

Kobel gibt Infos über Zustand nach heftigem Zusammenstoß

East Rutherford (dpa) – Borussia Dortmunds Torhüter Gregor Kobel hat nach seinem schweren Zusammenprall beim 0:0 gegen Fluminense Rio de Janeiro bei der Club-WM Entwarnung gegeben. Der Schweizer war am Dienstag im ersten Gruppenspiel der Dortmunder mit seinem Gegenspieler Everaldo zusammengestoßen und einige Zeit lang benommen liegen geblieben, hatte aber weiterspielen können.

«Meine Atmung war komplett weg. Es klingelt schon etwas, aber es ist okay» sagte Kobel zu der Szene zu Beginn der zweiten Halbzeit, als beide Spieler ineinander gelaufen waren. «Ich habe super Glück gehabt. Er hat mich hauptsächlich an der Brust getroffen. Wenn er mich am Kopf trifft, habe ich ein größeres Problem.»

Für den weiteren Turnierverlauf rechnet der 27-Jährige indes nicht mit größeren Konsequenzen. «Ich würde mir keine größeren Gedanken machen. Das Wichtigste ist, dass der Kopf verschont wurde.»

Das nächste Gruppenspiel der Dortmunder steht am Samstag in Cincinnati (18.00 Uhr/Sat.1 und DAZN) gegen Mamelodi Sundowns aus Südafrika an.

Nächster BVB-Gegner startet mit Sieg in Club-WM

Nächster BVB-Gegner startet mit Sieg in Club-WM

Orlando (dpa) – Mamelodi Sundowns FC geht mit dem Rückenwind eines Auftaktsieges ins Club-WM-Duell mit Borussia Dortmund. Wenige Stunden nach dem 0:0 des BVB gegen Fluminense Rio de Janeiro holte das Team aus Südafrika ein 1:0 gegen Ulsan HD. Den einzigen Treffer erzielte Iqraam Rayners in der 36. Minute. 

Das wegen eines Gewitters mit etwa einer Stunde Verspätung angepfiffene Spiel sahen laut FIFA-Angaben lediglich 3.412 Zuschauer im Stadion des MLS-Clubs Orlando City, das ein Fassungsvermögen von 25.500 Plätzen hat. Die US-Nachrichtenagentur AP berichtete zunächst von weniger als 1.000 Menschen auf den Rängen.

Das Team von Mamelodi Sundowns hatte erst vor kurzem zum 18. Mal den Titel in der Premiership geholt und trifft am Samstag auf den BVB. Das letzte Spiel der Dortmunder in der Gruppenphase in Gruppe F ist dann das Duell mit dem südkoreanischen Erstligisten Ulsan am 25. Juni.

Frankreichs Fußball trauert um Torjäger Lacombe

Frankreichs Fußball trauert um Torjäger Lacombe

Lyon (dpa) – Der französische Fußball trauert um seinen ehemaligen Torjäger Bernard Lacombe. Wie sein langjähriger Club Olympique Lyon und die Ligue1 mitteilten, starb der Europameister von 1984 im Alter von 72 Jahren. «Mit großer Traurigkeit haben wir an diesem Dienstagabend vom Tod von Bernard Lacombe erfahren», schrieb der Club auf der Plattform X und kondolierte der Familie. «Adieu Bernard, Du warst unsere Legende, der Größte von allen.»

Für Lyon sowie die AS Saint-Etienne und die Girondins Bordeaux bestritt Lacombe insgesamt 497 Partien in der ersten französischen Liga, mit 255 Treffern ist er bis heute der zweitbeste Schütze. Für die Nationalmannschaft gelangen dem WM-Teilnehmer von 1978 und 1982 zwölf Treffer. Für den einstigen Serienmeister Lyon arbeitete er auch als Sportdirektor, Trainer und Berater, nach Angaben der Sportzeitung «L’Equipe» lag er seit Januar im Krankenhaus.

340.000 Fans: FIFA wertet Club-WM als Zuschauererfolg

340.000 Fans: FIFA wertet Club-WM als Zuschauererfolg

East Rutherford (dpa) – Die Club-Weltmeisterschaft ist aus Sicht des Fußball-Weltverbandes trotz teils spärlich besetzter Ränge ein Zuschauererfolg. An den ersten drei Spieltagen hätten mehr als 340.000 Menschen die Spiele in den Stadien verfolgt, teilte die FIFA mit. Herausragend gewesen seien dabei die ausverkauften Arenen beim Eröffnungsspiel zwischen Al-Ahly FC und Inter Miami (0:0) mit 60.927 Zuschauern in Floridas Metropole sowie die Partie Paris Saint-Germain gegen Atlético Madrid (4:0) mit 80.619 Fans im Rose Bowl von Pasadena.

FIFA: Fast 1,5 Millionen Karten verkauft

Die FIFA sei stolz auf die einzigartige und multikulturelle Atmosphäre und Unterstützung, die dieser neue Wettbewerb bereits erzeugt habe, sagte Verbandspräsident Gianni Infantino. Für die insgesamt 63 Spiele bis zum Finale am 13. Juli sind nach FIFA-Angaben bislang fast 1,5 Millionen Eintrittskarten verkauft worden. Fans aus mehr als 130 Ländern hätten Tickets gekauft. An der Spitze dabei stünden Zuschauer aus den USA gefolgt von Anhängern aus Brasilien, Argentinien und Mexiko.

Allerdings sind auch einige der Spiele nur dürftig besucht. Zur Mittagszeit verloren sich beim WM-Auftakt von Borussia Dortmund gegen Fluminense Rio de Janeiro (0:0) nur 34.736 Zuschauer im riesigen MetLife-Stadium von East Rutherford, das ein Fassungsvermögen von 82.500 Plätzen hat. Auch das 10:0 im ersten Spiel des FC Bayern München gegen Auckland City sahen in Cincinnati nur 21.152 Zuschauer.

Medien: Auch Jaissle als Trainer in Leipzig im Gespräch

Medien: Auch Jaissle als Trainer in Leipzig im Gespräch

Leipzig (dpa) – Bei der Neubesetzung der Trainerposition soll RB Leipzig mehreren Medienberichten zufolge nun auch Gespräche mit Matthias Jaissle führen. Der Fußball-Bundesligist soll sich mit dem bisherigen Werder-Trainer Ole Werner zwar einig über ein Engagement sein. Allerdings sollen die RB-Vorstellungen über eine Ablösesumme für Werner weit von denen des Bremer Konkurrenten entfernt sein.

Wie das Magazin «Kicker» und der TV-Sender Sky berichten, soll deshalb nun auch Interesse an Jaissle bestehen. Der 37-Jährige trainiert derzeit den Club Al-Ahly in Saudi-Arabien, wo sein Vertrag noch bis 2026 läuft. Jaissle hat als ehemaliger Trainer von Red Bull Salzburg bereits als Chefcoach eines Teams aus dem RB-Bereich gearbeitet.

In Leipzig war nach der Trennung von Marco Rose bis zum Saisonende Zsolt Löw als Interimscoach im Amt. Nachdem Werner erklärt hatte, seinen in Bremen im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, war er wenig später von Werder freigestellt worden. Damit würde er für die Leipziger grundsätzlich zur Verfügung stehen, die nach einer enttäuschenden Saison in der kommenden Spielzeit nicht im Europapokal dabei sind.

5:5 nach 5:1 gegen England: Deutscher U19 droht EM-Aus

5:5 nach 5:1 gegen England: Deutscher U19 droht EM-Aus

Bukarest (dpa) – Den deutschen U19-Junioren droht nach einem wilden Spiel gegen England das Aus nach der Gruppenphase bei der Europameisterschafts-Endrunde in Rumänien. Trotz einer 5:1-Führung reichte es für den DFB-Nachwuchs mit einigen U17-Weltmeistern nur zu einem 5:5 (4:1). Damit bleibt es nach dem 0:3 gegen die Niederlande vor dem letzten Spiel gegen Norwegen bei einem Punkt. Die Engländer haben nun zwei Punkte, Norwegen ebenfalls einen Zähler, die zweimal siegreichen Niederländer sind schon Gruppensieger.

Noah Darvich (7. Minute), Said El Mala (31.), ein Eigentor von Zach Abbott (42.) und Leopold Wurm (44.) sorgten bei einem Gegentor von Josh King (35.) für das scheinbar komfortable 4:1 zur Pause. El Mala (48.) erhöhte direkt danach sogar, doch binnen elf Minuten kassierte das deutsche Team um Paris Brunner dann vier Gegentreffer. So wurde es nach Angaben der Europäischen Fußball-Union UEFA sogar das torreichste Spiel bei einer U19-EM.

Trainer Balitsch: Gegentore aus dem Nichts

Für Trainer Hanno Balitsch war «es nicht zu erklären, dass man innerhalb von 15 Minuten vier Gegentore kriegt, mehr oder weniger aus dem Nichts». Balitsch stellte DFB-Angaben zufolge nach der Partie weiter fest: «Wir haben es nicht geschafft, nach einem Gegentor mal die Bremse reinzupacken, tiefer zu stehen, die entscheidenden Zweikämpfe zu gewinnen und Standards zu vermeiden – dann kippt so ein Momentum. So ist es schwer, einen Gegner mit Oberwasser aufzuhalten.» Er will mit seinem Team nun schnell auf das entscheidende Spiel am Freitag gegen Norwegen schauen.

Auch die deutsche U21 trifft am Mittwoch bei der EM in der Slowakei auf England. Nach zwei Siegen in den ersten beiden Vorrundenspielen steht der Einzug in das Viertelfinale aber schon fest.